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Demo 06

Demo 06

Unser Demo, das im Vorfeld der Produktion von "Komm Bruno, lass uns tanzen" entstanden ist. Die vier Übungsraum-Aufnahmen werden ergänzt wird mit einer Liveaufnahme und etwas Videobonus. Wer sie haben möchte, darf sie haben. Einfach nach einem Konzert oder bei einer CD-Bestellung auf Pschyrembel danach fragen.

Erscheinungsdatum
: 15.05.2006
Audio file
demo06_01.mp3
1.
Armin

Endlich bist du mal zu Hause bei mir
Und willst schon wieder gehn, bleib doch ein bisschen hier
Armin

Weshalb denn so förmlich? Zieh aus deine Schuh
Neben mir auf der Couch entspannst du dich im Nu
Armin

Wir trinken ein Glas, reden, schauen uns an
Ich trag das Négligé mit den Spitzen daran
Nach zwei, drei heissen Küssen wirst du nicht mehr wissen
Dass zu Haus' in Waldegg Frau und Kind dich vermissen
Armin

Armin, bleib hier, lass mich jetzt nicht allein
So schön wie heut wird es niemals mehr sein
Geh nicht ans Telefon, schau nicht auf die Uhr
Heut gibt es dich und mich nur

Du zögerst und zierst dich und weisst nicht so recht
Ob ich gut bin für dich oder vielleicht auch schlecht
Armin

Mein verwegener Charme, mein tollkühnes Betragen
Das hat schon so machen in die Flucht geschlagen
Armin

Im Bahnhofs Buffet sucht schon bald jeder Zweite
Kaum komm ich zur Tür rein, laut schreiend das Weite
Aber du kennst mich besser, und tief in dir drin
Weisst du ganz genau, dass ich die Richtige bin
Armin

Armin, bleib hier, lass mich jetzt nicht allein
So schön wie heut wird es niemals mehr sein
Geh nicht ans Telefon, schau nicht auf die Uhr
Heut gibt es dich und mich nur

Armin, du bist ja ganz verspannt.
Weisst du was?
Ich nehme jetzt dein Telefon und lege es hier in die Kommode.
Keiner soll uns jetzt stören, nicht wahr?
Siehst du, ist doch gleich viel schöner so.
Noch ein Schluck Wein, mein Schatz?
Ein Keks vielleicht?

Jetzt hab dich nicht so, jetzt ist Schluss mit Geduld
Wenn hier gleich was passiert, bist du selbst daran schuld
Armin

Gibst du dich nicht freiwillig her, na, dann hole
Ich mir, was mir zusteht mit meiner Pistole
Armin

So sei doch vernünftig und hör auf zu Schreien
Kein Mensch kann dich hören, keiner wird dich befreien
Und bist du nicht artig, so stopf' ich dich aus
Und setz dich in die Kammer, zu Bruno und Klaus
Armin

Armin, bleib hier, lass mich jetzt nicht allein
So schön wie heut wird es niemals mehr sein
Geh nicht ans Telefon, schau nicht auf die Uhr
Heut gibt es dich und mich nur

Audio file
demo06_02.mp3
2.
Helmut

Jetzt sitzen wir zwei Stunden schon in Lilo’s Kaffee Bar
Du schwärmst von Kiezer Après Ski, von Nachtclubs in Dakar
Was in Madrid der Brandy kostet und dass auf Cap Verde
Die Kellnerinnen flinker sind als sonstwo auf der Erde

Du spielst mit deinem Feuerzeug, Kunsthandwerk aus den Anden
Es hat 300 Dollar Wert, du hast's für 10 erstanden
Dein Hemd ist massgefertigt, beste Seide die Krawatte
Dazu trägst du 'nen Hut wie Al Capone einen hatte

Du lehnst dich weltmännisch zurück, dein Blick schweift in die Ferne
Erläuterst mir die ganze Welt, samt Sonne, Mond und Sterne
Zwei weitere Stunden sitz ich still, dann platzt mir die Pastete
Denn, Helmut, wo ist meine Knete?

Erst wirst du rot, dann leichenblass, dann fängst du an zu schwitzen
Gewinnst ein wenig Zeit mit ein paar alten Schwulenwitzen
Du steckst dir noch 'ne Krumme an, lässt dir 'ne Runde bringen
Versuchst dich zu entspannen, doch es will dir nicht gelingen

So'n Schweinehund aus Odessa, der hat dich mies betrogen
Nun sitzt du da, auf zwanzig Tonnen alter Hasenrogen
Soweit, sogut, doch du verzeihst, wenn ich mich wiederhole
Denn, Helmut, wo ist meine Kohle?

Nun sitzen wir fünf Stunden hier, die Stimmung ist im Keller
Ich hab es ja geahnt, du Lump hast keinen roten Heller
Kein Mensch hilft dir da raus, dein eigner Bruder lässt dich hängen Und dann die ganzen Gläubiger, die dich selbst Nachts bedrängen

Ich schau dich kalt und strafend an, du bettelst um Erbarmen
Sekunden später liegst du tränenreich in meinen Armen
Ich hätt' da noch so'n Sparbuch, um fürs Alter vorzusorgen
Ja, davon könnt ich dir was borgen

Audio file
demo06_03.mp3
3.
Damals bei Bruno

Warum ist es anders heut
Hier in Brunos Bar
Tische, Wände, gar die Leut'
Fremd und sonderbar

Wo einst Champagnergläser klirrten, zieht der Tee
Wo'n Zapfhahn war, steht ein Salatbuffet
Wo Frohsinn herrschte, Trubel und Gedränge
Gibt's Fruchtsaft heute und Panflötenklänge

Warum ist es heut so trüb
Hier in Brunos Bar
Kellnerinnen dumpf und müd
Grüssen unmerkbar

Setz' ich mich an den Tresen und bestell' 'nen Becher
Schaun die mich an, als wär ich ein Verbrecher
Schick ich mich an, nach Streichhölzern zu fragen
Bestellen sie mir gleich 'nen Kastenwagen

Warum ist es heut so leer
Hier in Brunos Bar
Weit und breit weiss keiner mehr
Wie's hier früher war

Manchmal entsteigt einer den Abwasserkanälen
Nimmt sich 'nen Stuhl und fängt an zu erzählen
Von Schnaps und Rauch, Gebrüll und schlechten Witzen
Noch heut hat er von damals einen sitzen
Die Leut' vor ihren müden Grünteetassen
Sie hör'n ihm zu und können es kaum fassen
Und mancher denkt, ohne es zuzugeben
Ach, wär das schön, mal sowas zu erleben!

Audio file
demo06_04.mp3
4.
Auf Wiedersehen

Wenn die grosse Sause einmal aus ist
Und dir draussen kalt der Morgen graut
Wenn's kein Platz mehr gibt, wo du zu Haus bist
Und nur noch der Henker nach dir schaut

Wechselt deine Braut die Strassenseite
Sieht sie fern am Horizont dich gehn
Bist du nur noch Aussatz, nackt und pleite
Dann, mein Schatz, wirst du mich wiedersehn

Heisst es an den einschlägigen Tresen
Feurig bei 'ner siebten Runde Sprit
Du seist nie 'was anderes gewesen
Als ein kleiner, mieser Parasit

Lassen deine grossen, feuchten Blicke
Kein Vorzimmerding mehr mit dir gehn
Hat die Welt nun deine Faxen dicke
Dann, mein Schatz, wirst du mich wiedersehn

Willst du dir noch einen Drink bestellen
Vor dem allerletzten grossen Schritt
Hörst du in der Tür den Wirt schon bellen:
"Junge, für dich gibt's hier kein Kredit."

Liegst du hinter'm Bahnhof unter Hecken
Und kein Gott erhört dein bittres Fleh'n
Lassen sie dich wie ein Tier verrecken
Dann, mein Schatz, wirst du mich wiedersehn

Audio file
demo06_05.mp3
5.
Was soll einer lieb sein? (Live, HelsinkiKlub Zürich, Okt. 05)

Schon auf Kindesbeinen hiess es: "Mädel,
Du sollst nicht lügen, sonst endest Du schlimm."
Ich nickte stumm, doch tief in meinem Schädel
Hatt' ich 'was ganz anderes im Sinn

Denn lag wer gefesselt auf Geleisen
Der seine letzten Augenblicke zählt
So hat der auf Rat der alten Weisen
Leichtfertig die Wahrheit erzählt

Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt
Was soll Einer treu sein
In 'ner Welt, in der nichts hält
Keiner sagt ihm Dankeschön
Und Keiner gibt ihm Geld
Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt

Einen kannte ich, dem sollt' ich treu sein
Heute, morgen und für alle Zeit
Auch sollt' meine Liebe stets wie neu sein
Da sagte ich, mein Schatz, das geht zu weit

Sollten nur die andern sich erfrechen
Das zu tun, was so ein Mensch tun muss?
Tät' ich selber keine Herzen brechen
Bricht doch nur mein eigenes zum Schluss

Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt
Was soll Einer treu sein
In 'ner Welt, in der nichts hält
Keiner sagt ihm Dankeschön
Und Keiner gibt ihm Geld
Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt

All' die Kranken mit ihren Gebrechen
Mit Alten und mit Schwangern im Verein
Versuchen sie, die Schuld uns zuzusprechen
Für ihr kleines lausiges Dasein

Die Taubstummen mit ihrer miesen Nummer
Belagern einen gar im Tanzlokal
Grad als hätt' ich keinen eignen Kummer
Und wem, bitte, ist der nicht egal?

Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt
Was soll Einer treu sein
In 'ner Welt, in der nichts hält
Keiner sagt ihm Dankeschön
Und Keiner gibt ihm Geld
Ja, was soll Einer lieb sein
In 'ner bösen, bösen Welt