Vergeltungslied

Im Schweisse ihres Angesichts
Die Krücken sie montieren
Nach langer Zeit in Duldsamkeit
Sie strauchelnd nun marschieren
Der Starre stützt
Den Lahmen
Der Vernarbte schützt
Den Wunden
Wer jetzt noch heil, verschont sich schimpft
Der zähle seine Stunden

Im Schweisse ihres Angesichts
Die Wälder sie durchkriechen
Krakeelend, keifend
Mit sich schleifend
Tausendjährges Siechen
Der Schwache ringt
Im Stützverband, der Kranke schwingt
Protesen
Wer jetzt versehrt, gebrannt sich preist
Der werde heut genesen

Im Schweisse ihres Angesichts
Die Sümpfe sie durchwaten
Das drängt und schürgt
Das stöhnt und würgt
Frisch auf zu blutgen Taten
Noch gibt die Stadt
Sich unbesorgt, noch liegt sie satt
und bleiern
Und weiss nicht, wer heut sorglos liegt
Ruht morgen bei den Geiern

Im Schweisse ihres Angesichts
Die Stadt sie früh erreichen
Wo Mauern, Gassen
Jäh erblassen
Ehrerbietend weichen
Da fragt mich wer
Was starrst so heer
So rette deine Haut
O Dummes Kind
Zur Flucht geschwind
Vor Angst und Schreck ergraut
So bleib ich, steh
Vorm Haus und seh
Sie kommen, stolz der Schritt
Und greif mir Stock und Hakenhand
Und hinke freudig mit